top of page

Alkohol

Image by Sérgio Alves Santos

Ob nach der Arbeit, auf Veranstaltungen oder privaten Feiern. Alkohol gehört für viele dazu. So selbstverständlich der Konsum von Alkohol auch in unserer Gesellschaft verankert sein mag, es handelt sich immer noch um ein hochgradig süchtig machendes Nervengift. Mit fatalen Folgen für die Gesundheit! Er steht in Verbindung mit über 200 Krankheiten.

 

Alkohol zu trinken ist immer mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden. Es gibt keine risikofreie, geschweige denn, gesundheitsfördernde Menge. Selbst das Feierabendbier oder ein kleines Gläschen Wein, lassen das Auftreten von Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Kehlkopfkrebs bis hin zur akuten Leukämie ansteigen. Alkohol erhöht in jeder Menge das Krebsrisiko. Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung empfiehlt deshalb den völligen Verzicht auf Alkohol. Wer den Konsum nicht komplett einstellen möchte, sollte folgende Grenzwerte nicht überschreiten:

An wenigstens zwei bis drei Tagen in der Woche sollte kein Alkohol zu sich genommen werden. Die Grenze, oberhalb derer die Gesamtsterblichkeit deutlich ansteigt, liegt bei 100 Gramm Reinalkohol pro Woche. Das entspricht in etwa zwei Litern Bier oder knapp einer 0,75 l-Flasche Weißwein. Ein regelmäßiger Konsum von mehr als 100 Gramm Alkohol pro Woche verkürzt das Leben erheblich. Mit steigendem Alkoholkonsum steigt außerdem das Sterblichkeitsrisiko.

Jeder 20. Todesfall geht auf Alkohol zurück. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr rund drei Millionen Menschen weltweit durch Alkoholkonsum – das sind mehr als durch Aids, Gewalt und Verkehrsunfälle zusammen.

Das Bundesministerium für Gesundheit geht von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum in Deutschland aus.

Im Jahr 2020 gab es  31.540 Verkehrsunfälle aufgrund dessen, dass eine Person im Straßenverkehr alkoholisiert war. 15.500 Menschen wurden dadurch verletzt, 156 getötet.

Die volkswirtschaftlichen Schäden, verursacht durch Alkohol, liegen bei etwa 40 Milliarden Euro im Jahr.

Image by Thoa Ngo
Image by Diego Marín

Das beim Alkoholabbau entstehende Acetaldehyd geht leicht Bindungen mit anderen Molekülen ein, darunter auch mit den Bausteinen der Erbsubstanz – der DNA – und schädigt diese. Beim Versuch, die DNA zu reparieren, kann es zu Mutationen kommen, die Krebs verursachen.

So kann der Alkoholkonsum viele Krebserkrankungen im ganzen Körper fördern. Trinkende Frauen erhöhen z.B. ihr Risiko für Kehlkopfkrebs um das 18-fache. Aber auch das Risiko für Mund- und Rachenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Leberkrebs, Brustkrebs, Dick- und Enddarmkrebs und weiteren Arten von Krebs wird deutlich erhöht. 

Mit Hinblick auf die Leber kann Alkohol zu einer Fettleber oder sogar zur Leberzirrhose führen.

Geschädigte Nervenbahnen im Gehirn können Demenz oder Schlaganfälle auslösen. Auch das Erscheinungsbild leidet darunter – allen voran der Teint. Die Haut ist faltig, verliert an Strahlkraft und wirkt kränklich. Als wären geschädigte Organe nicht schon genug, auch körperliche Erkrankungen nehmen bei häufigerem Alkoholkonsum drastisch zu. Da das Immunsystem durch den Alkoholkonsum in seiner Funktionalität extrem beeinträchtigt wird, ist der Körper deutlich anfälliger für Infekte, Krankheiten und Entzündungen.

Bei vielen Bluthochdruckpatienten ist Alkohol gar die einzige Ursache dieser Krankheit und führt unter anderem zu Schlaganfällen, Herzschwäche oder Herzinfarkten.

Image by Sandy Millar

Bei regelmäßigem Alkoholkonsum treten nicht nur körperliche, sondern auch psychische Veränderungen ein. Durch Alkohol sterben Gehirnzellen, das Hirnvolumen schrumpft. Dies kann zu Gedächtnisproblemen und Koordinationsstörungen führen.

Immer wieder wird berichtet, wie gesund ein moderater Alkoholgenuss doch sein soll. Mit "moderat" ist der regelmäßige Genuss von kleinen Mengen Alkohol gemeint. Man schütze damit sein Herz-Kreislauf-System und lebe somit länger – wozu es auch tatsächlich sehr viele Studien gibt. Doch gerade diese Studien scheinen alles andere als glaubwürdig zu sein.

Ein Hauptproblem in diesem Zusammenhang ist in den Pro-Alkohol-Studien beispielsweise die Definition des Begriffes "Abstinenzler", also von Menschen, die keinerlei Alkohol trinken. Mit diesen werden normalerweise jene Menschen verglichen, die täglich z.B. ein Gläschen Rotwein trinken.

Nun zeigte sich aber, dass man in besagten Studien zu den Abstinenzlern auch die sogenannten "derzeitigen Abstinenzler" zählte, also Menschen, die gerade erst mit dem Trinken aufgehört hatten oder aufhören mussten (z.B. aufgrund einer Krankheit oder auch einer Alkoholsucht). Verständlich, dass diese nicht besonders lange oder gesund leben und daher die moderaten Trinker im Vergleich gut dastehen.

In lediglich 13 der untersuchten Studien hatte man darauf geachtet, auch tatsächliche Abstinenzler zu wählen, um sie mit den moderaten Trinkern zu vergleichen – und genau diese Studien konnten keinerlei positive Auswirkungen des regelmäßigen Trinkens kleiner Alkoholmengen auf die Sterberate aufzeigen. Als die kanadischen Forscher um Dr. Tim Stockwell in den übrigen Studien sämtliche Ungenauigkeiten und Schwachstellen im Studiendesign beseitigten, zeigte sich, dass moderate Trinker keinesfalls von irgendwelchen gesundheitlichen Vorteilen profitieren können, geschweige denn länger leben als Menschen, die keinen Alkohol trinken.

Wenn du also mal wieder irgendwo liest, dass der regelmäßige Genuss von Alkohol in kleinen Mengen gesund sein soll, dann bleibe skeptisch und lasse dich nicht dazu verführen, verstärkt Alkohol zu trinken, auch nicht in kleinen Mengen.

Image by Leslie Wong

Alkoholverzicht lohnt sich! Der Schlaf wird tiefer, die Leistungsfähigkeit am Tag gesteigert. Stress wird reduziert, das Immunsystem ist stärker. Nach zwei Wochen zeigt sich, wie viele Kalorien alkoholische Getränke eigentlich enthalten: Abnehmversuche sind erfolgreicher, wenn auf Alkohol verzichtet wird. Nach einem Monat wird die Haut besser, man fühlt sich fitter und der Blutdruck ist niedriger als vorher. Nach sechs Wochen ohne Alkohol können sich die Blutwerte enorm bessern. Die gesamte körperliche und auch die psychische Gesundheit wird besser. Nach drei Monaten Abstinenz werden die gesundheitlichen Veränderungen noch stärker. Nicht nur das Körpergefühl wird besser, auch die geistige Klarheit wird stärker. Die Zustände des Immunsystems, der Haut, des Blutes und der Psyche werden besser. Weitere Vorteile sind die gestärkte Libido und Potenz, zudem steigt das Selbstbewusstsein. Drei Monate ohne Alkohol kommen nämlich nicht nur Körper und Geist zur Ruhe, sondern zeigen einem, dass man im Stande ist, ein langfristiges Projekt durchzuhalten.

Du suchst Menschen mit Fachkenntnissen, um über deinen Alkoholkonsum zu sprechen?

Du machst dir Sorgen um ein Familienmitglied, um einen Freund / einer Freundin oder einen Kollegen / einer Kollegin?

Ob du dein eigenes Alkoholproblem in den Griff bekommen möchten oder Rat für andere suchen – hier findest du Hilfe.

Selbsthilfegruppe
bottom of page