Zucker in Kinderprodukten
Nicht mehr als 50 Gramm täglich für Erwachsene, nicht mehr als 25 Gramm täglich für Kinder.
Denn wer täglich Speisen und Getränke mit einem hohen Zuckeranteil zu sich nimmt, läuft Gefahr, Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes zu entwickeln.
Für eine gesunde Ernährung ist die Qualität der Energiezufuhr entscheidend. Der Mensch braucht überhaupt keinen zusätzlichen Zucker. Unser Gehirn und andere Organe benötigen zwar Glukose, auch Traubenzucker genannt, um gut funktionieren zu können, aber die kann der Körper aus vielen Nahrungsmitteln, wie z.B. Obst und Gemüse, selbst produzieren.
Ein zu hoher Zuckerkonsum führt zu Übergewicht und in der Folge zu verschiedenen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislaufstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gefäß- und Nierenschäden, Fettleber und Nervenschäden. Allein in Deutschland sind bis zu 160.000 Tote jährlich auf eine ungesunde Ernährung zurückzuführen.
Wenn es um Kinder geht, geben sich Lebensmittelunternehmen gerne verantwortungsbewusst. In Wahrheit sind gerade Produkte für Kinder besonders unausgewogen. Mit Comics, Stickern, Sammelfiguren und auffälliger Verpackung locken Hersteller ihre jungen Kunden. Kinderjoghurt, -quark, Brotaufstriche, fruchtsafthaltige Getränke und Frühstückscerealien bestimmen den Markt. Inzwischen gehören auch Tütensuppen, Nudelgerichte und Fischkonserven zum Sortiment. Zahlreiche Produkte mit Kinderoptik zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie reichlich Zucker, Fett und Zusatzstoffe enthalten.
Frühstücksflocken, die speziell für Kinder vermarktet werden, sind noch viel zuckerhaltiger als die für Erwachsene. Im Schnitt 50 Prozent mehr Zucker steckt in den Kinderprodukten. Flocken, die für Erwachsene verkauft werden, kommen im Mittel auf 20 Gramm Zucker pro 100 Gramm – Kinder-Frühstücksflocken dagegen auf 30 Gramm. Das ist viel zu viel.
Besonders überzuckert sind die Kinder-Produkte von Aldi und Nestlé: Der Discounter Aldi kommt bei den Kinder-Frühstücksflocken im Mittel auf 35 Prozent Zucker gegenüber 20 Prozent im Erwachsenen-Sortiment. Nestlés Flocken für Kinder enthalten im Mittel 32 Gramm Zucker pro 100 Gramm, die Erwachsenen-Produkte dagegen 17 Gramm.
Mehr Zucker rein, und auf die Packung bunte Comicfiguren und Gewinnspiele – so fixen die Hersteller kleine Kinder an. Gleichzeitig wird Eltern und Großeltern mit zugesetzten Vitaminen und dem Versprechen auf Vollkorn-Getreide vorgegaukelt, die Zuckerbomben im Müsli-Look seien ein ausgewogenes Frühstück. Für die Industrie sind süße Frühstücksflocken ein einträgliches Geschäft. Doch mit den zuckrigen „Cerealien“ werden Kinder schon morgens auf süß getrimmt. Kinder in Deutschland essen allerdings ohnehin schon zu viele Süßigkeiten. Bereits jedes fünfte Kind ist übergewichtig. Wer schon als Kind Übergewicht hat, trägt es in der Regel auch bis ins Erwachsenenalter weiter. Über die Hälfte aller erwachsenen Deutschen ist übergewichtig. Laut dem Robert-Koch-Institut sind 67% der Männer und 53% der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen (23 % der Männer und 24 % der Frauen) ist stark übergewichtig (adipös).
Kurz zusammengefasst:
Welche möglichen Folgen hat ein erhöhter Zuckerkonsum?
● Diabetes mellitus
● Übergewicht
● Fettleber
● Herz-Kreislauf-Erkrankungen
● Magenprobleme & -schmerzen
● Verstopfungen
● Blähungen
● Durchfall
● Haarausfall
● Müdigkeit
● Energielosigkeit
● Konzentrationsschwäche
● schlechte Laune bis hin zu Depressionen
● Schlaflosigkeit
● Angstzustände
● Hyperaktivität / Aggressivität
● unreine Haut
● Akne
● Cellulite
● schwaches Immunsystem
● Pilzbefall
● Menstruationsbeschwerden
● Migräne & Kopfschmerzen
● Karies
In Deutschland haben mehrere Tausend Ärzte die Bundesregierung aufgefordert, sich für eine Zuckersteuer einzusetzen. Die Bundesregierung scheint aber nicht bereit, die Gesundheitsinteressen der Bevölkerung gegen die Nahrungsmittelindustrie, die Reformen eher fürchtet, durchzusetzen. Was machbar ist, kann man von Chile lernen.
Wer in Chile durch den Supermarkt geht, sieht im wahrsten Sinne des Wortes schwarz. Sie sind achteckig und nur schwer zu übersehen: Die schwarzen Warnsymbole auf ungesunden Lebensmitteln. Sie prangen auf der Vorderseite etlicher Verpackungen und warnen vor hohen Mengen an Zucker, Salz, Kalorien oder gesättigten Fettsäuren.
Dort hatte das Gesundheitsministerium im Juni 2016 die Notbremse gezogen und weitreichende Reformen veranlasst. Die schwarzen Warnsymbole auf ungesunden Lebensmitteln sind nur ein Resultat.
Neben der Kennzeichnung wurden Werbe- und Verkaufsverbote erlassen. Die markierten Produkte dürfen nicht mehr auf chilenischen Schulhöfen verkauft werden. Tagsüber ist Werbung für diese Lebensmittel in Fernsehen, Radio und Kino verboten. Außerdem dürfen Verpackungen und Werbung nicht mehr gezielt auf Kinder unter 14 Jahren abzielen.
Von den Neuregelungen waren etliche Hersteller betroffen. Konzerne wie Kellogg’s mussten Zeichentrickfiguren von ihren Müslischachteln entfernen, ein bunter Comic-Tiger ist dort auf keiner Cornflakes-Verpackung zu finden. Stattdessen gibt es schwarze Etiketten mit Warnhinweisen auf entsprechenden Produkten. Das Kinder-Überraschungsei wurde komplett aus den Regalen verbannt.
Praktische Tipps für den Alltag, die jeder sofort umsetzen kann:
● Kinder sollten möglichst wenig mit Werbung für spezielle Kinderprodukte in Kontakt kommen.
● Zum Frühstück können Vollkornbrot und/oder Haferflocken und/oder Milchprodukte gehören, nicht aber süße Cerealien.
● Joghurts und andere Milchprodukte für Kinder enthalten zu viel Zucker. Eine Alternative ist zum Beispiel Naturjoghurt mit frischen Früchten.
● Spezielle Wurst oder Fleisch und Fisch für Kinder bieten keine Vorteile.
● Vitamine sollten in der ausgewogenen Ernährung stecken und nicht in Naschereien.
● Der beste Durstlöscher ist Wasser. Geeignet sind auch ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Spezielle Kindergetränke mit Zucker oder Süßstoffen sind überflüssig.
Erste positive Veränderungen sind nach drei bis vier Tagen schon zu sehen. Der entlastete Stoffwechsel und stabile Blutzuckerspiegel bedanken sich mit mehr Energie über den Tag, der Schlaf wird tiefer und fester.
Schon nach ein bis zwei Wochen Zuckerreduktion werden die Geschmacksempfindungen viel intensiver und der Heißhunger nach Süßem lässt nach.
Nach einem Monat werden die Veränderungen messbar. Zucker fördert Entzündungen und damit auch Hautunreinheiten, Pickel, Akne. Bei Zuckerentzug wird das Hautbild ebenmäßiger, die Haut elastischer. Ohne sprunghafte Insulinausschüttung durch üppige Zuckerzufuhr schlägt auch das Herz ruhiger, der Blutdruck bleibt stabil in einem guten Bereich.
Nach einem Jahr hat sich das Gehirn endgültig von der Zuckersucht befreit. Das Naschen macht auch deswegen keinen Spaß mehr, weil die Geschmacksnerven gesüßte Lebensmittel als überzuckert empfinden.
Menschen mit einem geringen Zuckerkonsum haben ein um 57 Prozent geringeres Risiko für krankhaftes Übergewicht und ein um 42 Prozent geringeres Diabetes-Risiko. Das Risiko für eine Herzinsuffizienz ist um 47 Prozent geringer und das vorzeitige Sterberisiko um 34 Prozent.
Es ist nie zu spät damit anzufangen, ein gesünderes Leben zu führen.
Für weitere Informationen empfehle ich dir meine Artikel zu:
Zucker
Bei meinen Produktempfehlungen findest du hochwertige Nahrungsergänzungsmittel, ganz ohne unnötige Zusatzstoffe.
Bei Interesse kann ich folgende Artikel empfehlen: